
Am Freitag, den 13. Juni 2025, hatten zwei Geschichtskurse des 10. Jahrgangs die besondere Gelegenheit, zwei Zeitzeugen zu treffen: Richard Hensel (Jahrgang 1933) und Rolf Schultz-Süchting (Jahrgang 1944) gaben sehr persönliche und eindrucksvolle Einblicke in ihre Lebensgeschichten und die politischen Umbrüche ihrer Zeit.
Herr Hensel berichtete über seine Kindheit im damaligen Danzig, den prägenden Einfluss des Zweiten Weltkriegs auf seine Schulbildung und seine Vertreibung nach Brandenburg. Besonders bewegend war seine Schilderung des familiären Entschlusses zur Flucht in den Westen im Jahr 1955 – ausgelöst durch die Weigerung seines Vaters, als IM (inoffizieller Mitarbeiter) für die Stasi zu arbeiten.
Herr Schultz-Süchting schilderte seine Kindheit im zerbombten Hamburg, das Spielen in den Trümmern, sein frühes politisches Engagement als Schulsprecher sowie seine aktive Rolle in der 68er Bewegung während des Studiums in Hamburg.
Beide Zeitzeugen machten nicht nur Geschichte lebendig, sondern zeigten auch, wie sehr persönliche Erfahrungen mit gesellschaftlichem Wandel verbunden sind. Mit einem leidenschaftlichen Plädoyer für die Werte des Grundgesetzes und die Bedeutung von Demokratie und Zivilcourage – besonders in der heutigen Zeit – untermauerten sie ihre bewegenden Berichte.
Die Schüler zeigten Interesse, stellten Fragen und begegneten den Gästen mit großer Aufmerksamkeit und Respekt. Im anschließenden Feedbackgespräch wurde deutlich: Die Begegnung mit Zeitzeugen hinterließ bleibenden Eindruck – ein intensives, nachhaltiges Erlebnis, das Geschichte greifbar machte.
J. Breiholdt