Mali,hin und wieder zurück – Spannende Einblicke in die Arbeit der Bundeswehr

„Für mich waren’s die coolsten 5 Monate meines Lebens“, erzählt uns Oberstleutnant d. R. Nils T. Wolk am vergangenen Mittwoch bei einem Vortrag über seinen 5-monatigen Einsatz als Camp Commander des Camps CASTOR in Mali.

Zunächst gibt uns Herr Wolk einen Überblick über die Situation in Mali, die durch zahlreiche, insbesondere nationale Konflikte geprägt ist, welche unter anderem mit dem Aufeinandertreffen verschiedener ethnischer Gruppen sowie mit wirtschaftlicher und politischer Instabilität zusammenhängen. So fehlen unter anderem die Bildung und somit die notwendigen Ressourcen zur eigenen Nutzung der zahlreichen Rohstoffe, weshalb andere Staaten eingreifen und Mali beispielsweise durch Straßenbau unterstützen, während die Länder von großen Teilen der Rohstoffe profitieren.
Zudem ist seit 2013 die Mission MINUSMA der Vereinten Nationen aktiv. Sie strebt beispielsweise die Stabilisierung und Wiederherstellung staatlicher Autorität in Mali an und unterstützt durch humanitäre Hilfe sowie durch den Schutz von Zivilpersonen.

Zwei Wochen nachdem Herr Wolk im November 2022 in Mali angekommen war, wurde allerdings Deutschlands Rückzug angekündigt, was seine ohnehin große Aufgabe der Verantwortung für ein so großes Camp noch komplexer macht. Herr Wolk ist nun für die Übergabe der von Deutschland entwickelten Infrastruktur verantwortlich, die zunächst an die UN übergeben werden soll. Nach seiner Rückkehr kündigten allerdings auch die Vereinten Nationen ihren Rückzug an, sodass die Infrastruktur an Mali selbst weitergegeben wurde.

Trotz der 5-monatigen Trennung von seiner Frau und seinen vier Kindern sowie gesundheitliche Beeinträchtigungen durch das Klima in Mali, weiß Herr Wolk seine Zeit in Mali sehr zu schätzen, die zwar mit Stress, Verantwortung über Leben und Tod sowie mit eigener Lebensgefahr verbunden war, allerdings insbesondere wertvolle Erfahrungen und Bekanntschaften mit sich brachte.
Dennoch hebt er auch kritisch hervor, dass von den Vereinten Nationen, eingeschlossen Deutschlands, zielgerichteteres Arbeiten notwendig sei.

Er betont, dass man „nicht den Fehler begehen [darf], mit unseren Wertvorstellungen auf andere Länder zu gucken”, was er in Verbindung mit verschiedensten Anekdoten immer wieder verdeutlicht.

Von Herrn Wolks Vortrag zeigen sich die Schüler*innen der Jahrgänge 10 und 11 sehr angetan. Seine enthusiastische Art und Weise des Berichtens weckt großes Interesse, auch beispielsweise an den Tätigkeiten der Bundeswehr. Wir sind dankbar, Politik auf diese Weise hautnah miterleben zu können.