Bundesfinale JtfO 2019

Bundesfinale Jugend trainiert für Olympia 2019

 

Zum ersten Mal in der Geschichte des Gymnasiums Grootmoor hat sich ein Schwimm-Team für das Bundesfinale Jugend trainiert für Olympia und Paralympics qualifiziert. Mit dem Gewinn der Hamburger Meisterschaft in der WK IV hatten sich die Jungen die Teilnahme bereits im Frühjahr gesichert. Vom 22. bis 26. September trafen sich die Landessieger verschiedener Sportarten in Berlin, um dort die Bundessieger zu ermitteln. Die Qualifikation an sich war schon eine Überraschung, aber dieses Herbstfinale hatte noch weitere Überraschungen parat. Anlässlich des 50. Jubiläums von Jugend trainiert für Olympia und Paralympics gab es für die Hamburger Landessieger einen besonderen Kapuzenpullover und auch die Deutsche Schulsportstiftung hatte etwas ganz Besonderes geplant.

Die Anreise am Sonntag verlief nach einer Schrecksekunde problemlos – innerhalb weniger Minuten musste das Gleis gewechselt werden, um noch den gebuchten ICE zu erreichen – und gegen 18.20 Uhr waren wir am Berliner Hauptbahnhof. Bei der Akkreditierung wurde schon deutlich, dass es sich um ein Jubiläumsfinale handelte. Die Mannschaften erhielten großzügige Spenden einiger Sponsoren, die während der Woche gut genutzt wurden – „schicke“ Bauchtaschen und Socken, sowie PopSockets. Danach fuhren wir zum Hotel am Ostbahnhof. Nach dem gemeinsamen Abendessen und einer kurzen Teambesprechung, verschwanden alle auf den komfortablen Zimmern.

Die späte Anreise hatte dazu geführt, dass die „guten“ Frühstückszeiten schon belegt waren, sodass wir am Montagmorgen um 6.15 Uhr eingeteilt wurden – für den ein oder anderen zu früh, um das leckere Angebot genießen zu können. Bei herrlichem Wetter begann dann das eigentliche Highlight dieses Bundesfinales. Alle Teilnehmer – ca. 4500 Schülerinnen und Schüler – und Betreuer wurden ins Olympiastadion gebeten, um dort, wie die „großen“ Sportler bei Olympischen Spielen, einzumarschieren. Das lange Warten im Tunnel wurde durch die Kulisse beim Einmarsch sofort vergessen und spätestens beim Entzünden der Flamme durch Britta Steffen, war das „Gänsehaut-Feeling“ wohl bei jedem angekommen. Den Bundespräsidenten nach seiner Eröffnungsrede zum Greifen nahe zu erleben, Sportlergrößen im Interview zu hören oder die vielen Show-Einlagen zu genießen – das war schon sehr beeindruckend und gibt es sonst bei keinem Bundesfinale. Im Anschluss konnten sich die Teilnehmer noch rund um das Olympiastadion an verschiedenen Spiel- und Aktionsständen vergnügen.

Nach einem kurzen Abstecher ins Hotel wurden die Schwimmtaschen gepackt und es ging zum Training in die Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark. In dieser Halle an der Landsberger Allee finden regelmäßig die Deutschen Meisterschaften statt, sowie Wettkämpfe mit internationalem Niveau. In zwei Becken konnten die Mannschaften trainieren. Da die Jungen in der Besetzung noch nie zusammen geschwommen waren, wurden alle Staffeln noch einmal geübt, vor allem die Wechsel. So konnten auch die einheitlichen Schwimmkappen eingeweiht werden – vielen Dank an den Sponsor!

Der erste Wettkampftag begann dann um 6.30 Uhr mit dem Frühstück – immerhin schon eine Viertelstunde später. Auch in der Schwimmhalle wurde dann nach dem Einschwimmen noch einmal das Bundesfinale Schwimmen 2019 offiziell eröffnet. Das Team Hamburg schickte aus jeder Mannschaft einen Vertreter zum Einmarsch – die anderen drei Teams stellte die STS Alter Teichweg (Eliteschule des Sports) und ein Team die Schule Elfenwiese für den Wettkampf Jugend trainiert für Paralympics. Lautstark machte das Team Hamburg auf sich aufmerksam. Bereits beim ersten Wettkampf, der „Get-together“-Staffel, bei der jeweils vier Schwimmer der JtfO Wettkampfklassen WK III und WK IV (Mädchen und Jungen) und vier Schwimmer des Wettkampfes JtfP gemeinsam eine 8x25m Freistil-Staffel absolvieren, wurde klar, wer den Teamgedanken als Landesvertretung gut umsetzen konnte. Der Ruf „Team“ – „Hamburg“ – „Team“ – „Hamburg“ – „Team“ – „Hamburg“ schallte an beiden Tagen beinahe vor jedem Start durch die Halle. Alle Hamburger Starter, ob JtfO oder JtfP, wurden angefeuert und zu guten Leistungen angetrieben – dies schaffte eine ganz besondere Atmosphäre für die Sportler.

Als Neuling und absoluter Außenseiter im Feld der meist sportbetonten Schulen mit ihren Leistungssportlern, sollte das Team Grootmoor diesen Wettkampf genießen und die fünf Wettbewerbe ohne Disqualifikation meistern.

Den Auftakt machte die sogenannte Beinschlag-Staffel. Der erste Schwimmer startet dabei in Bauchlage und übergibt ein Schwimmbrett an den zweiten Schwimmer, der dann in Rückenlage die 25m absolvieren muss. Vier weitere Schwimmer komplettieren diese Team-Staffel, wobei der korrekte Wechsel die eigentliche Herausforderung ist. Am Ende belegte das Team mit einer Zeit von 2 Minuten 34,5 Sekunden ganz knapp hinter dem Team Schleswig-Holstein den 16. Platz. Bei der 6x25m Koordinationstaffel mussten die Schwimmer jeweils Brustarme und Kraulbeine, bzw. Rückengleichschlag-Arme und Brustbeine („Altdeutsch“) schwimmen. Hier waren die meisten Teams doch deutlich geübter.  Zum Platz 14 fehlten allerdings nur zwei Sekunden, zum Platz 15 nicht mal eine Sekunde. Somit blieb aber der 16. Platz zunächst bestehen.

Zum Abschluss des ersten Wettkampftages stand noch das 10 Minuten Dauerschwimmen auf dem Programm. Hierbei müssen sechs Schwimmer in 10 Minuten möglichst viele Bahnen schwimmen. Die Anzahl der erreichten Bahnen wird dann als “Bonussekunden” von der Summe der Zeiten aus den anderen Starts abgezogen. Hier haben die Jungs sich wirklich komplett verausgabt und mit 143 Bahnen eine tolle Leistung abgeliefert. Der Lohn war dann der 15. Platz in diesem Wettkampf. Nach dem Abendessen waren dann alle wieder fit genug, um noch ein kleinen Stadt-Spaziergang zu unternehmen.

Am Mittwoch war das ausgegebene Ziel, den 15. Platz in der Gesamtwertung zu erreichen. Die 4x25m Bruststaffel erreichte mit einer Zeit von einer Minute und 26,37 Sekunden den 14. Platz. Die abschließende 6x25m Freistilstaffel – auch hier musste jeweils nach 25m Bauch- und Rückenlage gewechselt werden – zeigte noch einmal eine tolle Teamleistung und erreichte ebenfalls den 14. Platz. In der Gesamtaddition wurde es dann vor dem Team der Oberschule zum Dom aus Lübeck der 15. Platz. Herzlichen Glückwunsch – denn alle Ziele wurden voll und ganz erreicht! Ihr könnt stolz auf euch sein!

Auch die anderen Teams aus Hamburg waren in diesem Jahr besonders erfolgreich. Die Schule Elfenwiese erreichte einen hervorragenden 12. Platz und die Teams der Eliteschule des Sports konnten sich über zwei 2. Plätze (WK III Mädchen und Jungen) und einen grandiosen Sieg der WK IV Mädchen freuen. Kein Team war bisher in der JtfO-Geschichte schneller gewesen.

Am Mittwochabend findet dann traditionell die Abschlussfeier in der Max-Schmeling-Halle statt. Hier werden noch einmal – nach den Siegerehrungen an den Wettkampfstätten – die ersten drei Teams der jeweiligen Wettkampfklassen in den verschiedenen Sportarten geehrt. Nach dem Foto der Hamburg-Delegation strömten die Sportler und Betreuer in die Halle, um eine große Show und Party zu feiern. Am Donnerstag konnte ausgeschlafen werden. Nach einem späten Frühstück ging es Richtung Hauptbahnhof, sodass wir gegen Mittag die Rückreise nach Hamburg antreten konnten.

Vielen Dank nochmals an das Team – ihr seid super gewesen – und an unseren Schülermentor, L. Schwarz, der das Team und mich in hervorragender Weise all die Tage unterstützt hat – das war großartig! Ihr alle habt zu einem unvergesslichen Schulsport-Erlebnis beigetragen – Danke!

 

Oktober 2019

Tegen