Beobachtungsstufe

Auf den Anfang kommt es an

Der Wechsel von der Grundschule zur weiterführenden Schule stellt eine zweite Einschulung und damit eine große und weitreichende Veränderung für die Schülerinnen und Schüler dar. Von den meisten Kindern freudig und spannungsvoll erwartet, führt er bei vielen gleichzeitig auch zu einer anfänglichen Verunsicherung angesichts all der neuen und ungewissen Herausforderungen, die auf sie zukommen werden. Daher ist es uns ein wichtiges Anliegen, unseren neuen Schülern und Schülerinnen den Übergang aus der Vertrautheit der Grundschule in die anfängliche Ungewissheit der neuen Schule zu erleichtern.

Zusammensetzung der Klassen

Alle Kinder, die bei uns angemeldet worden sind, sollen die gleichen Chancen haben. Wir versuchen, die neuen 5. Klassen so zusammenzustellen, dass Mädchen und Jungen sowie Kinder mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Kompetenzen möglichst gleichmäßig verteilt sind, so dass sie erfolgreich von- und miteinander lernen können. 

Der Einstieg: Vereinbarungen über Klassenführung

Noch bevor die neuen Schülerinnen und Schüler an die Schule kommen, setzen sich die Klassen- und Fachlehrer/innen einer Klasse zusammen und treffen erste Verabredungen von der Heftausstattung bis zur Frage, welche gemeinsamen Rituale vereinbart werden sollen. Wir machen die Schülerinnen und Schüler zunächst mit ihrer neuen Schule und dann schrittweise mit den Anforderungen des Gymnasiums vertraut. Besonders wichtig ist es uns, die Kinder auf das soziale Miteinander in den neu zusammengesetzten Lerngruppen vorzubereiten. In der Einstiegswoche beginnen wir mit dem Thema „Ich und meine Lerngruppe“, so dass die neuen Schüler und Schülerinnen ausreichend Möglichkeiten haben, sich gegenseitig kennen zu lernen und neue Kontakte zu knüpfen. Daran anschließend erarbeiten die Kinder in den ersten Wochen Regeln für die Lerngruppe. In einer wöchentlich stattfindenden Klassenratsstunde werden aktuelle Themen der Klassengemeinschaft aufgegriffen und bearbeitet oder gemeinsame Projekte geplant, wobei die Schülerinnen und Schüler schrittweise darauf vorbereitet werden, diese Klassenratsstunden eigenverantwortlich durchzuführen. Im Unterrichtsgeschehen werden kooperative Lernformen und die Präsentation von Ergebnissen regelmäßig eingeübt.

LERNEN lernen

Da die Schülerinnen und Schüler einer neuen Klasse aus vielen verschiedenen Grundschulklassen kommen, versteht es sich von selbst, dass die ersten Wochen und auch Monate zunächst einmal als Eingewöhnungszeit dienen, in denen die Kinder die Gelegenheit erhalten, sich an neue Arbeitsformen und methoden zu gewöhnen. Zu den Schwerpunkten gerade der ersten Monate gehört in allen Fächern die Frage, wie man am erfolgreichsten lernt. Jede Lehrerin und jeder Lehrer sieht es als wichtige Aufgabe an, die Schüler und Schülerinnen mit den Fachmethoden vertraut zu machen. Unsere Schule arbeitet zudem mit einem verbindlichen Methodencurriculum für die Klassen 5–10, das die Einführung und Wiederholung grundlegender jahrgangsspezifischer Arbeits- und Lerntechniken gewährleistet. Hierzu gehört in der Beobachtungsstufe auch die Einführung in informationstechnische Grundlagen zur sinnvollen Nutzung des Computers.
Merk- und Arbeitsblätter zu den jeweiligen Lern- und Arbeitstechniken werden von den Schülerinnen und Schülern zu Lernmappen zusammengefasst, auf die zur Unterstützung für die Organisation des eigenen Lernens auch später immer wieder zurückgegriffen werden kann. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, in der Beobachtungsstufe die Formen des eigenständigen und selbstverantworteten Lernens und Arbeitens zu vertiefen.

Fordern und Fördern

Nicht erst seit den Vorgaben des neuen Schulgesetzes hat sich unsere Schule die individuelle Förderung aller Lernenden entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit und Begabungen zum Ziel gesetzt. Gemäß einer Konzeption des Förderns und Forderns, die allen Schülerinnen und Schülern mit ihren jeweiligen Begabungen, Neigungen und Leistungspotentialen gerecht werden soll, haben wir unterschiedliche Angebote:

  • Musikklassen: Musisch interessierte Schüler und Schülerinnen der Beobachtungsstufe können sich für die Einschulung in eine Musikklasse mit Klassenorchester entscheiden.
  • Springerklassen: Die Einrichtung sogenannter „Springerklassen“ nach Klasse 6 dient der Förderung besonders motivierter, leistungsfähiger und leistungsbereiter Lernender.
  • Individuelles und kooperatives Lernen: Gerade in der Beobachtungsstufe legen wir besonderen Wert auf die Förderung des individuellen und kooperativen Lernens im regulären Fachunterricht, in mit zwei Lehrkräften besetzten Unterrichtsstunden der Fächer Deutsch und Mathematik und im Rahmen von fächerübergreifenden Projekten, in denen Aufgaben auf verschiedenen Anforderungsniveaus, je nach individueller Leistungsfähigkeit bearbeitet werden sollen.
  • Natur und Technik: In dem Fach „Natur & Technik“ werden die Schülerinnen und Schüler in kleineren Lerngruppen – manchmal auch bei Bedarf nach Jungen und Mädchen getrennt – an das naturwissenschaftliche Denken und Arbeiten herangeführt.
  • Fremdsprachliche Fähigkeiten: Um allen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu bieten, entsprechend ihrer Befähigung und Neigung auch bilinguale Angebote an unserer Schule in der Mittelstufe zu wählen, wird in den Klassen 5 und 6 eine zusätzliche Englischstunde erteilt.
  • Schüler helfen Schülern: Bei besonderem Bedarf erhalten die Lernenden Unterstützung von Oberstufenschülern und -schülerinnen im Rahmen der Einrichtung „Schüler helfen Schülern“.

Außerunterrichtliche Angebote

Für die weitere Förderung von Begabungen und Interessen stellt die Schule ein breites Angebot an Arbeitsgemeinschaften zur Verfügung. Hier können sie Schach, Sport oder Musik betreiben, Theater spielen, im Matheclub an schwierigen Aufgaben knobeln oder sich beispielsweise in der „Offenen Physik“ als junge Forscher/innen betätigen.

Kontakte mit Grundschulen

Eine besonders wichtige Aufgabe ist der regelmäßige Austausch mit den umliegenden Grundschulen. Über regelmäßige Treffen und verschiedene Kooperationsformen sowie einen Austausch über einzelne Schülerinnen und Schüler versuchen wir, den Übergang auf unsere Schule für die Lernenden angemessen zu gestalten und zusätzliche Anregungen für unsere Arbeit zu erhalten.

Kommunikation mit Eltern und Schule

Da wir Erziehung und Bildung unserer Schülerinnen und Schüler als gemeinsame Aufgabe von Schule und Elternhaus begreifen, legen wir auf eine vertrauensvolle Kommunikation zwischen Eltern und Klassenkollegium besonderen Wert. Eine wichtige, aber nicht die einzige Möglichkeit bieten dafür die regelmäßig stattfindenden Lernentwicklungsgespräche.

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