Ruderreckinnen kämpfen sich durchs Aprilwetter

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Nachdem Coach Jan die Gruppe um Schlagfrau Julia noch einmal so richtig auf das Rennen eingeschworen hatte und letzte Bootsprobleme gelöst waren, ging es endlich an den Start der 44. Langstreckenregatta des Hamburger Schülerruderverbands. Ein Sieg gegen das Emilie-Wüstefeld-Gymnasium musste her, alles andere würde als herber Rückschlag für die Grootmoor-Ruderreckinnen auf ihrem langen Weg nach Rio gelten. Der Start gelang hervorragend und angepeitscht von Steuermann Till, der alle verbalen Tricks auf Lager hatte, um seine Mädels zum Sieg zu steuern, gingen Julia, Nora, Marie und Nina auf die 2250m Strecke. An der Hindenburgbrücke wies der Wenderichter zur Wende an und kraftvoll wurden die Skulls ins Wasser gestemmt und das Boot gedreht. Das Boot musste nun wieder angeschoben werden, Till sagte die berühmten „20 Dicken“ an und die vier Mädels ließen ihre Muskeln spielen. Coach Jan rief seiner Mannschaft vom Fahrrad aus – wie einst der berühmte Achtertrainer Karl Adam – letzte wertvolle technische Anweisungen zu und unter dem Anfeuerungsgebrüll ihres Steuermannes, der sich vorher eigens mit Hustenbonbons gedopt hatte, ging es auf das letzte Streckenviertel. Alsbald konnte man schon die Zuschauermenge auf der Zieltribüne jubeln hören und die vier Ruderinnen legten sich noch einmal richtig ins Zeug und hoben zum Endspurt an. Pfeilschnell jagte der Doppelvierer durch den strömenden Regen und auf den letzten Metern übertönte nur noch der Steuermann Till die jubelnde Menge am Ufer. Die Zielglocke erscholl und die vier Ruderinnen sanken erschöpft im Boot zusammen. Nachdem auch die Gegnerinnen im Ziel waren, stand schnell das Ergebnis fest. Das Grootmoor-Boot konnte in einer Zeit von 14:17min den ersten Sieg der Rudersaison einfahren und das EWG auf den zweiten Rang verweisen. Unter den Begeisterungsrufen der zahlreich angereisten Fans nahmen Julia, Nora, Marie, Nina und Till ihre Medaillen entgegen. Herzlichen Glückwunsch!

Ab sofort wird das Training jedoch angezogen, das EWG droht, uns mit fünf Trainingseinheiten in der Woche auf der nächsten Regatta schlagen zu wollen. Aber das ist für die Grootmoor-Mädels natürlich ein Klacks – auf der Verbandsregatta am 8. Juni werden wir sehen, wer die Nase vorn hat! Und der Bundestrainer muss sich schon einmal warm anziehen – nach den Leistungen des heutigen Tages scheint es, als würden vier Mädels und ein laut brüllender Steuermann bei der Vergabe der Olympiatickets noch ein Wörtchen mitreden wollen!

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