Ein neues Gesicht für den Eingangsbereich – klarer, schöner und ökologischer

Es ist einiges passiert im Eingangsbereich des Grootmoor! Eine unklare Zugangssituation mit vielen Fahrrädern und Müllcontainern, schlechter Sichtbarkeit des Haupteingangs und verdunkelnden Überdachungen sowie in die Jahre gekommenen Pflanzflächen – all dies sollte geändert und der wenig einladende Eingangsbereich klarer, nutzbarer und schöner werden.

Das Ergebnis der Umgestaltung sowohl der baulichen als auch der pflanzlichen Elemente musste sehr pflegeleicht und langlebig sein, dabei ästhetisch und funktional. Nachdem mein Entwurf abgesegnet worden war, ging es an die Umsetzung – nicht immer reibungslos und schnell, da viele Personen an dem Projekt beteiligt waren, aber stetig und zielgerichtet.

Hier eine Chronik des Projekts:

Juni 2018 – Februar 2020

Der erste Teil der Umgestaltung beginnt mit der Anlage des neuen Müllbereichs neben der Einfahrt, der später noch optimiert wird. Die alten Müllboxen vor dem Haupteingang werden entfernt und die Vordächer der beiden Eingänge zum Verwaltungsgebäude gekürzt und mit Ober- und LED-Licht versehen. Parallel erhalten alle Gebäude neue, moderne Schilder, und auf dem Schulgelände werden Hinweisschilder zur Orientierung aufgestellt.

       

Mai 2020

Alte Zäune werden entfernt, und an Stelle der alten Müllboxen und Gehwegplatten ein Weg zum Parkplatz gebaut. Daneben wird die Pflanzfläche zum Parkplatz verlängert, so dass zukünftig der Blick vom Hauteingang ins Grüne geht. Die Müllcontainer und -tonnen finden alle gemeinsam ein sichtgeschütztes Zuhause neben der Einfahrt, mit Zugang von der Straße für die Müllabfuhr. Die modernisierten Vordächer lassen mehr Licht zu, und auch die Türen und Fenster an der Gebäudefront werden moderner gestaltet. Der Eingangsbereich präsentiert sich nun deutlich offener und klarer.

Nach Analyse der Standortbedingungen plane ich die pflegeleichte, trotzdem ästhetische und vor allem insektenfreundliche Neugestaltung der Pflanzflächen und stimme sie mit der Schulleitung ab. Als Umweltschule will das Grootmoor hiermit einen Beitrag gegen das Insektensterben und zum Erhalt der Biodiversität leisten.

Mai/Juni 2020

Die neuen großen Edelstahlrahmen um die beiden Eingänge im Corporate Design des Grootmoor werden montiert und zeigen nun deutlich, wo es langgeht.

Die Pflanzbereiche vor dem Verwaltungsgebäude, zwischen Hauptweg und Parkplatz sowie bei der Einfahrt werden neu angelegt, bestehende wertvolle Gehölze wie Felsenbirnen und Buche geschützt. Die Pflanzungen habe ich ganzjährig attraktiv geplant – mit fröhlichen Farben, vielen Pflanzenformen und emsigem Summen sollen sie eine positive, dynamische Atmosphäre für alle, die am Grootmoor lernen und arbeiten, schaffen.

Standortgerecht gesetzte, nachweislich robuste Pflanzen und eine mineralische Abdeckung des Bodens reduzieren den Pflegeaufwand erheblich, der Verzicht auf den Einsatz von Chemie ist selbstverständlich. Nach der Anwachsphase muss nur noch bei lang andauernder Trockenheit gewässert werden. Gepflanzt werden viele verschiedene Blühstauden, ergänzt um Gräser und Blütensträucher, um die Pflanzenvielfalt auf dem Schulgelände zu vergrößern. Große alte Bäume bereichern das Schulgelände bereits seit Jahrzehnten.

Herbst 2020

Die neuen Pflanzen haben sich gut entwickelt und sorgen für etwas bessere Laune in diesem schwierigen Jahr. Selbst im November blühen einige unermüdliche Stauden noch und bringen Farbe in die dunkler werdenden Tage. Noch sind die Pflanzen relativ klein, aber im nächsten Jahr ist der schützende Splitt kaum noch sichtbar, denn die langlebigen Pflanzen werden schnell größer.

März/April 2021

Alle Stauden und Gräser werden Anfang März zurückgeschnitten, mit Ausnahme der immergrünen. Der Bereich unter der großen Zaubernuss vor dem Verwaltungsgebäude wurde im vorigen Herbst neu bepflanzt und mit der Blumenzwiebel-Spende der Gärtnerei Piepereit optimal ergänzt: Fröhlich bunte Gartenkrokusse läuten nun das Frühjahr ein. Frühblüher sind für viele früh fliegende Insekten überlebensnotwendig und bieten den Hummelköniginnen ersten Pollen und Nektar.

Den Krokussen folgen im April Frühlingsstauden wie Bergenien und Golderdbeeren, robuste, wiederkehrende Narzissen und Tulpen setzen kräftige Farbakzente.

Mai 2021

Gleichzeitig mit der Blüte der alten Rhododendren und der neuen Zierkirsche treiben die Blätter der neuen Sträucher aus, von gelb-grün über weiß-panaschiert bis rot. Zwischen den schon dicken Büscheln der Reitgräser sprießt das frische Grün der vielen Stauden, und die zahlreichen Blüten des Balkan-Storchschnabels und Zierlauchs werden von Insekten umschwirrt.

Nicht nur einheimische und wilde Pflanzen sind wertvoll für die Tierwelt, sondern auch solche, die ursprünglich aus anderen Ländern und Regionen stammen und die zu unseren unterschiedlichen Standortbedingungen passen, ebenso wie viele Sorten von Pflanzenarten. So habe ich – mit Ausnahme der Gartentulpen – ausschließlich Pflanzen eingesetzt, die Nahrung in Form von Nektar und/oder Pollen für Insekten bzw. Samen oder Beeren für Vögel bieten, darunter Hornklee, verschiedene Aster- und Storchschnabel-Arten sowie Schneebeere.

Der Schwerpunkt liegt dabei auf Wildbienen, Hummeln und Schwebfliegen, die Nektar für die eigene Energieversorgung und Pollen als Larvenproviant benötigen. Sie alle sind wichtige Bestäuber, um unsere Biodiversität zu sichern – dabei sind Wildbienen oftmals viel effizienter als die Honigbiene und unverzichtbar. Ohne die Bienen könnten Obst und Gemüse keine Früchte und Blumen keine Samen bilden.

Juni/Juli 2021

Die Stauden und Gräser vor dem Verwaltungsgebäude haben sich im Vergleich zum Vorjahr enorm entwickelt: Der im letzten Jahr noch etwas schwache Fenchel ragt auf dicken Stängeln bis in fast 2 m Höhe, ähnlich wie die hohen Reitgräser. Staudensonnenblume und Astern haben kräftige Büsche gebildet, Euphorbien und Storchschnabel dicke Polster.

Sommerspiere, Ballhortensie und andere blühen im Beet zum Parkplatz, und der Splitt ist nur noch wenig zu sehen. Wildbienen, Hummeln und Schwebfliegen nutzen das neue Angebot an nektar- und pollenspendenden Pflanzen wie Ziest, Storchschnabel und Liguster.

Zu Beginn der Sommerferien wird der zweite Teil der Umgestaltung umgesetzt: Auf dem Vorplatz signalisiert nun ein modernes, breites Tor „Hier geht es herein!“, der Fahrradstellplatz wird erweitert und zum Vorplatz hin mit einem Zaun abgegrenzt. Er bietet jetzt zusammen mit den zwei großen Stellplätzen genug Fahrradständer für alle. Vor dem Zaun sorgt zukünftig eine bunte und insektenfreundliche Pflanzung aus Hartriegel, Braunem Storchschnabel, Anemonen und anderen für eine freundliche Begrüßung.

Das Beet unter der Zeder wird neu eingefasst und der alte Baum dabei geschützt. Dort sollen bald trotz schwieriger Standortbedingungen robuste Gräser sowie Sträucher wie die Rose ‚Ballerina‘ und Stauden wie Elfenblume und Beinwell kräftig blühen, den mineralischen Mulch verdecken und den Insekten nützen. Zuletzt wird das alte Tor vor dem Haupteingang entfernt.

September 2021

Es summt und brummt in den hellgelb, orange, dunkelrot und violett leuchtenden Beeten! Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge umschwirren unermüdliche Blüher wie Astern, Sonnenbraut, Staudensonnenblume und Teufelsabbiss. Jetzt im Spätsommer trumpfen die hohen Gräser auf und wiegen ihre langen Ähren im Wind.

Auch Gräser sind Pollenlieferanten für Insekten, sie sind außerdem die Hauptnahrung aller Grashüpfer, und viele Tag- und Nachtfalterraupen entwickeln sich an Gräsern.

Ein Großteil der Pflanzen ist auch im trockenen Zustand recht standfest und bleibt wieder bis ins Frühjahr ungeschnitten, um den Tieren Pflanzensamen und Winterschutz, zum Beispiel in den Staudenstängeln, zu bieten. Und wir freuen uns auf einen schönen Anblick, wenn sich Raureif oder Frost über die Pflanzen legt oder Schnee sie einhüllt.

Monika Herforth-Restorff
Gartendesignerin

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Mein Name ist Jens Diederich und ich unterrichte seit 2008 am Grootmoor die Fächer Mathematik, Physik und Informatik. Außerdem arbeite ich in der Homepage-AG mit und unterstütze die Schulleitung beim Erstellen von Stunden- und Vertretungsplänen, der Kursplanung sowie Zeugniserstellung.